Chronik
Im Laufe der Jahrzehnte der Vereinsgeschichte hat sich das Akkordeon-Orchester Langenhain e. V. kontinuierlich weiterentwickelt. Musikalisch bieten wir ein ansprechendes Repertoire, aber auch gesellschaftlich ist der Verein aus der Dorfgemeinschaft nicht mehr wegzudenken. Wir haben an unzähligen öffentlichen Veranstaltungen mitgewirkt und wirken immer noch mit bzw. richten diese in Eigenverantwortung aus. Beispielhaft sind hier die Fastnachtsveranstaltung (Rennewämsball/-party), Kinderkonzerte, der Langenhainer Grenzgang, ein- oder mehrtägige Vereinsausflüge, der Weinstand, der Kreisstadtsommer der Stadt Hofheim, das Sommerfest der evangelischen Kirchengemeinde, die Jubilarenehrung, Langenhainer Kerb, das Oktoberfest, unser jährliches Herbstkonzert, Familienabende, der Weihnachtsmarkt, die Seniorenweihnachtsfeiern und Altennachmittage, die Abendwanderung zwischen den Jahren, der Neujahrsempfang sowie zahlreiche Platzkonzerte und Ständchen zu nennen.
Die Highlights unserer Vereinsgeschichte haben wir in dieser Chronik zusammengefasst.
Gründungsjahre
16. Mai 1941
Johann Freund überredete seine ersten sieben Schüler (Herbert Amlung, Arnold Bohrmann, Heinrich Bohrmann, Willi Hack, Ewald Ruppert, Walter Schneider und Hans Wassum) zur Gründung des Vereins. Die ersten Vereinsjahre im Krieg erforderten, dass jeder zur Übungsstunde im Gasthaus „Zur Rose“ Holz und Briketts sowie 50 Pfennig mitbringt.

1942
Nach dem ersten Vereins- und Übungsjahr konnte bereits mit dem Gesangverein ein gemeinsamer Vereinsabend durchgeführt werden, bei dem der Vorsitzende und Dirigent Johann Freund mit fünf Musikstücken das Orchester vorstellen konnte.
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bis 1945
Als die aktiven Spieler im Laufe der Zeit zum Kriegsdienst herangezogen wurden, mussten die Übungsabende eingestellt werden.
1945
Nur langsam konnte nach Kriegsende das Vereinsleben wieder aufgenommen werden. Da in die „Rose“ ein Gewerbebetrieb eingezogen war, fanden die Übungsstunden für kurze Zeit im Gasthaus „Zum grünen Wald“ statt.
1948
Im Oktober 1948 trafen sich die alten Mitglieder des Vereins zur Wiedergründung des Orchesters. Es brachte jedem Heimkehrer aus der Kriegsgefangenschaft ein Ständchen als Willkommensgruß.
Der Verein in den Zeiten des Wirtschaftswunders
Nachdem die „Rose“ wieder frei war, hielt man die Übungsstunden traditionsgemäß dort ab; doch als sie im Jahre 1956 für immer geschlossen wurde, ernannte man das Gasthaus „Zum grünen Baum" zum neuen Vereinslokal.
1956
Die erste größere Veranstaltung des Vereins fand am 1. Dezember 1956 anlässlich des 15-jährigen Bestehens in der Turnhalle Langenhain statt.
1957
Klaus Schneider löst nach 16jähriger Tätigkeit als Dirigent und Vorsitzender Johann Freund ab, der krankheitsbedingt seine Ämter niederlegen musste.

1958
Hans Wassum wird Dirigent und Vorsitzender.
Kontinuierliches Wachstum in den 60er Jahren
Die folgenden Jahre waren durch Konzertauftritte vor heimischem Publikum, bei auswärtigen Vereinen und in Seniorenheimen sowie die Teilnahme an musikalischen Wettstreiten in Wiesbaden und Bensheim gekennzeichnet. Auch Familienabende, Waldfeste, Ausflüge und die Mitwirkung bei vielen örtlichen Vereins- und Familienfesten bestimmten das musikalische und gesellige Vereinsleben.

1966
Ein Höhepunkt des bis dahin andauernden Vereinslebens war eine drei-tägige Festveranstaltung anlässlich des 25-jährigen Bestehens.
Damals zählte der Verein 65 Mitglieder, davon 20 aktive Spieler. Durch aktive Öffentlichkeitsarbeit erfuhr der Verein in den Folgejahren einen ständigen Aufschwung. Die Übungsräume wurden zu klein.
1967
Umsiedlung der Übungsstätte in die Turnhalle Langenhain.

1967
Auf Initiative des ehemaligen Bürgermeisters Erich Nickel veranstaltete das Akkordeon-Orchester erstmals einen Grenzgang, um vor allem Neubürgern ihre Wohngemeinde durch Abschreiten eines Teils der Gemarkungsgrenzen näher zu bringen. Der unerwartet hohe Anklang in der Bevölkerung hat diesen Grenzgang zur Tradition werden lassen, der alljährlich am 1. Mai durchgeführt wird.

Viele neue Aktivitäten während der 70er Jahre
Zur Stärkung des Vereinslebens entschloss sich der Verein im Turnus von zwei Jahren, eine Mehrtagesfahrt durchzuführen. Dabei findet bis heute am Reiseziel mindestens ein (Platz-) Konzert statt, auf das sich die Mitglieder des 1. Orchesters lange vorbereiten.
Nach der Eingliederung unserer Gemeinde in die Stadt Hofheim 1971 wirkte das 1. Orchester bei vielen Veranstaltungen der Stadt mit (u. a. 1. Hofheimer Kulturwoche, Einweihungsfeier der Stadthalle).
1974
Am 25.07.1974 erfolgte die Eintragung in das Vereinsregister als rechtsfähiger Verein, seitdem führen wir den Zusatz „e. V.“
1974-1976
Ernst Wagner ist in dieser Zeit 1. Vorsitzender des Vereins. Danach übernahm Hans Wassum wieder den Vorsitz.
Das kulturelle Leben wird gestaltet
Seit den 80er Jahren veranstaltet das Akkordeon-Orchester über mehrere Jahrzehnte dank seiner damaligen Übungsleiter*innen Jugendfreizeiten mit dem Schüler- und Jugendorchester. Die Fahrten waren sehr beliebt und wurden zu einem festen Bestandteil der Vereinsaktivität.
1980
Seit September 1980 ist das Akkordeon-Orchester als „gemeinnütziger Verein“ anerkannt.
Zusammen mit anderen Hofheimer Vereinen erfolgte in der Stadthalle Hofheim die Aufnahme der Schallplatte „Klingende Grüße aus Hofheim“.
1981
Das 40-jährige Vereinsjubiläum wird mit einem Festkommers gefeiert. Aus den acht Vereinsgründern entwickelte sich ein Verein mit etwa 240 Mitgliedern und 75 Spielerinnen und Spielern in den Anfänger- und Schülergruppen, im Jugendorchester sowie im 1. Orchester. Ein weiterer Höhepunkt des Festes war ein Freundschaftskonzert mit Akkordeon-Orchestern aus Hofheim und Umgebung.

1985
Gemeinsam mit den befreundeten Vereinen Akkordeon-Orchester 1950 Hofheim und 1. Hofheimer Lyra von 1893 e. V. veranstalteten wir unter der Mitwirkung der Stadt Hofheim den ersten Hofheimer Akkordeontag in der Stadthalle. Ein zweiter Hofheimer Akkordeontag fand bereits 1989 statt.

1987
20 Jahre Langenhainer Grenzgang in Verbindung mit der Feier zu 20 Jahren Städtepartnerschaft Hofheim – Chinon: Eine 2-tägige Veranstaltung in Form eines deutsch-französisches Festes. Sogar der Hessische Minister des Innern gratuliert dem Akkordeon-Orchester und überreichte für die Jugendarbeit einen Scheck.
Veränderungen im Vereinsvorsitz, Dirigat des 1. Orchesters und in der Jugendarbeit während der 90er Jahre
1991
Der Verein feiert sein 50-jähriges Vereinsjubiläum vom 17. – 20.05.1991. Es finden u. a. ein Festkommers unter der Mitwirkung der ortsansässigen Vereine und ein Freundschaftskonzert unter Beteiligung befreundeter Orchester statt.

1993
Brigitte Töteberg löst Hans Wassum als 1. Vorsitzende des Vereins ab, der dieses Amt mit einer kurzen Unterbrechung in den siebziger Jahren seit 1958 ausübte.
1994
Andreas Wagner übernimmt das Dirigat des 1. Orchesters von Hans Wassum, der 36 Jahre das Orchester führte und sich aus Altersgründen zurückzog. Mehrere Jahre spielte Hens jedoch noch das Schlagzeug im 1. Orchester.
1996
Das 1. Orchester spielt erstmals auf einem Hessentag in Gelnhausen.
Bei der Einweihungsfeier der neu erbauten Wilhelm-Busch-Halle wirkt das 1. Orchester mit. Seitdem ist der Vereinsraum in der Wilhelm-Busch-Halle die neue Übungsstätte des 1. Orchesters.
Zum 70. Geburtstag unseres Gründers und Ehrenvorsitzenden Hans Wassum veranstaltete das 1. Orchester ein Ehrenkonzert.
1997
Wie auch bei der Jubiläumsfeier zu 20 Jahren Langenhainer Grenzgang wurde das 30-jährige Jubiläum des Langenhainer Grenzgangs in Verbindung mit 30 Jahren Städtepartnerschaft Hofheim – Chinon zwei Tage lang gefeiert.
Die weiteren Aktivitäten in diesem Jahr waren u. a. der 1. Rennewämsball der Langenhainer Ortsvereine, ein erster gemeinsamer Familienabend der Langenhainer Ortsvereine, ein Frühjahrskonzert mit dem Gesangverein und dem Akkordeon-Orchester (auch in den Folgejahren 1998 und 1999).
1998
Das 1. Oktoberfest findet unter Mitwirkung der TGS in der Wilhelm-Busch-Halle statt (danach noch in den Jahren 2001 und 2002)
Das neue Jahrtausend
2000
Gleich zu Beginn des neuen Jahrtausends waren der Dirigent Andreas Wagner und die 1. Vorsitzende Brigitte Töteberg zu Gast in der HR4-Radio-Sendung „Gude, Servus und Hallo“. Die Musikaufnahmen der ausgestrahlten Stücke wurden mehrere Monate vorher mit dem 1. Orchester im großen Konzertsaal des Hessischen Rundfunks aufgezeichnet.
Seit Oktober 2000 leitete Birgit Heyne den Einzel- und Gruppenunterricht sowie das Nachwuchs- und Schülerorchester.
2002/2003
Der lange geplante und nun realisierte Bau des Vereinslagers am Jagdhaus Langenhain war dringend nötig, um das gesamte Equipment und Material für diverse Feste und Veranstaltungen aufzubewahren.
An der 650-Jahr-Feier der „Stadtrechte Hofheim“ wirkt das 1. Orchester im Rahmen eines Bunten Abends in der Stadthalle Hofheim mit.
2003
Andreas Wagner zog sich im Mai 2003 nach neun Jahren Dirigententätigkeit zurück. Es dauerte drei Monate, einen Nachfolger zu finden und so übernahm Manfred Klepper das Dirigat des 1. Orchesters. Seitdem ist unser Repertoire an anspruchsvollen Musikstücken aus verschiedenen Stilrichtungen stark angestiegen und Manfred Klepper verlangt den Spieler*innen einiges ab.
2004
Gemeinschaftskonzert mit dem befreundeten Harmonika-Orchesters 1945 e. V. Sindlingen; diese Kooperation wird in den Folgejahren immer wieder auf Gegenseitigkeit fortgesetzt.
2006
Anlässlich des 80. Geburtstags unseres Gründers, Ehrenvorsitzenden und Ehrendirigenten Hans Wassum wird ein Ehrenkonzert unter Beteiligung weiterer befreundeter Orchester und dem Gesangverein Langenhain in der Wilhelm-Busch-Halle ausgerichtet.

2009
Sven Schnabel löst Brigitte Töteberg als 1. Vorsitzende ab, die aus Altersgründen ausscheidet und ab 2010 den Titel der Ehrenvorsitzenden verliehen bekommt.
Das 1. Orchester nimmt am Abend der Vereine anlässlich der 700-Jahr-Feier von Langenhain in der Wilhelm-Busch-Halle teil.

2010
Ausstellung im „Häuschen“ des Heimat- und Geschichtsvereins Langenhain mit dem Thema „Akkordeon“. Ausgestellt wurden alte Instrumente und andere Exponate aus dem Vereinsfundus.
In diesem Jahr beginnt ein langjähriges Projekt einer Musik-AG im Rahmen einer Nachmittagsbetreuung in der Wilhelm-Busch-Grundschule in Langenhain, später wird sie zur Tasten-AG im Rahmen des Betreuungsangebots.
2011
Anlässlich des 70. Vereinsjubiläums fuhren alle Aktiven und Gründungsmitglieder auf eine Weinbergrundfahrt mit anschließendem Gutsausschank ins Rheinhessische. Das Jubiläumskonzert „7x10 Jahre Akkordeon-Orchester Langenhain“ fand im November mit einer anschließenden Jubiläumsparty statt.
Das 1. Orchester nimmt eine CD mit Musikstücken zur musikalischen Umrahmung von Trauerfeiern auf.

2012
Andriy Lisovskyy übernimmt einen Lehrauftrag zur Aus- und Weiterbildung des Vereinsnachwuchses als Nachfolger von Nikola Glavas, der aufgrund einer Festanstellung in Hamm seinen Vertrag nur wenige Monate in Langenhain erfüllen konnte.
2014
Zum 50-jährigen Jubiläum des Bahá i-Tempels in Langenhain spielt das 1. Orchester ein Platzkonzert.
2016
Das 75-jährige Vereinsjubiläum wird während des gesamten Jahres ausgiebig gefeiert. Das Jubiläumsprogramm umfasste u. a. den Langenhainer Grenzgang, einen Ausflug der Aktiven und Gründer, ein Grillfest für die Langenhainer, eine Ausstellung im „Häuschen“ und ein eindrucksvolles Jubiläumskonzert mit Jubiläumsparty.
Für diesen Anlass wurde eigens ein neues Logo entworfen.
Radu Laxgang übernimmt den Lehrauftrag für den Vereinsnachwuchs sowie die Grundschul-AG


2017
Seit 2017 widmet sich der Vereinsvorstand in projektorganisierten Zukunftswerkstätten intensiv der Frage, wie der Verein schwindenden Mitgliederzahlen, fehlenden Nachwuchs und nachlassender Motivation entgegenwirken kann.

2018
Das 1. Orchester wirkt beim Jubiläumskonzert 125 Jahre Lyra in der Stadthalle Hofheim mit.
Erstmalig veranstalten die Langenhainer Vereine einen monatlichen Weinstand in den Sommermonaten. Das Akkordeon-Orchester ist mit von der Partie und übernimmt seitdem jeden Sommer einen Ausschanktag.
2019
Tabaluga und seine Freunde erzählen Musikgeschichten:
Zur Nachwuchsförderung hat sich das 1. Orchester musikalisch Themen gewidmet, die bei Kindern ein gutes Gehör finden. So wurde erstmalig ein Konzert für Kinder konzipiert, an dem die teilnehmenden Kinder aktiv mitwirken konnten.

2020
In Zeiten der Corona-Krise fallen erstmalig seit dem Krieg für einen längeren Zeitraum die Orchesterproben sowie die Unterrichtsstunden für unseren Nachwuchs aus. Unsere Übungsräume sind gesperrt und den Mindestabstand können wir auch nicht einhalten. Aber die neuen Medien ermöglichen uns, mit Audiodateien allein zu Hause zu üben und das Gefühl zu haben, das ganze Orchester sitzt um einen herum. Sogar die Vorstandssitzungen werden digital über Videokonferenzen abgehalten. Aufgrund der vielen zu regelnden Dinge sogar öfters als vor der Corona-Zeit.
Ganz besonders schwer ist uns gefallen, unseren traditionellen Grenzgang und den mehrtägigen Vereinsausflug abzusagen. Wir hoffen sehr, die im März 2020 abgesagte Mitgliederversammlung bald nachholen zu können.